Überall sieht man Werbung für das Datingportal Parship, auf dem man sich in 11 Minuten verlieben soll- Leuchtwerbung an den Bushaltestellen und in den Innenstädten. Einmal kostenintensiv dort angemeldet, sitzt man jedoch vor einem virtuellen Regal voller leerer Angebote. Es kann auf wache Frauen so wirken, als seinen dort nur Lügner, Betrüger, Erpresser, Verwirrte, Verirrte, Peterpanjungs, Nähephobiker und Bettler im Pool.

Ein anderer Anteil dieser bewussten Frauen sieht gar niemanden in den Profilen, dem virtuellen Lächeln und Nachrichten. Weil das, was sich da online ausdrückt, nicht die wirklichen Männer sind. Wer sie in tieferer Bedeutung von Realität sind. Denn in dieser Perspektive sind 99% jemand anderes. Sie sind der bunte und innerlich radikal freie Drachen statt der gesellschaftlich trainierte Hund, der aufs Kommando in immer gleicher vorhersehbarer Weise reagiert.

Deshalb ist auf gewisse Weise gar niemand in dem Portal. Während gleichzeitig viel Lärm um nichts entsteht – beim Nachrichten, Hobbies und Fotofreigaben austauschen. All die bedeutungslosen sinnleeren Nachrichten hin und her auf der Suche nach den 11 Minuten, die immer in 11 Minuten kommen werden. Niemals jetzt. Da wo die anfassbare Realität des Lebens stattfindet. Das ganze www- oder App-Kaufhaus ist verkramt und schillernd blinkend voll doch wenn man die Packungen aufmacht ist nichts drin außer Füllstoffe. Nur Werbung. Kein werthaltiges Produkt dahinter. Die bewussten Männer, die einen Impuls erkennen können und dann wählen, wie sie daraufhin handeln wollen, sind selten.

Es gibt sie überall und nirgends. Vielleicht gibt es einen von tausend auch bei Parship. Ansonsten ein bedeutungsloses Kaufhaus der Illusion. Ein Neuzeit-Woolworth mit real leeren Regalen, wo nur Hologramme in Displays stehen, die ihrerseits pompösen permanenten Lärm machen. Wir müssen den Ort, der fruchtbare und gesunde Liebe erblühen lässt, gemeinsam neu erschaffen. Denn diese Oase gibt es hier noch nicht. Es gibt nur das alte Paradigma, den Hollywoodmythos der Liebe, das nirgends hinführt.

Eine Übung des Gelingens gibt es zur Zeit offensichtlich nicht. Die Männer scheinen regelmäßig in Wiederholungsschleife vor eine innere Glasdecke zu laufen. Erkennen diese Decke anscheinends nicht, weil sie durchsichtig ist. So machen sie immer weiter wie ein trainiertes Trabrennpferd. Frauen sind keine Konsumgüter im virtuellen Supermarkt, die man objektifizieren und erwerben kann. Um sie dann zu besitzen.

Diese erdachte konstruierte Fantasiefrau existiert da draußen nicht, vielleicht irgendwann mal als Hologramm wie in Science Fiction Movies. Es gibt im großen Kollektiv kaum Ehrung für das wahre Weibliche. Dabei ist es das was wir wirklich brauchen, um uns alle aus der menschlichen Schräglage zu retten. Die Männer schätzen entweder ihren eigenen weiblichen Chaosanteil nicht. Sie strategisieren sich zur Traumfrau wie zum Karrierejob mit einem 10-Steps-Plan. Das gelingt nicht dauerhaft und finden keine Inspiration mehr. Sie brauchen unsere Hilfe. Oder sie sind nur mit dem weiblichen Chaos-Fülle-Anteil in Verbindung und verlassen ihre männliche Quelle aus Angst vor dem Raubtier oder Täter. Und dann interessiert uns langfristig der Tanz mit ihnen nicht mehr, weil wir uns in Wahrheit nach dem Raubtier sehnen.

Dem Alpha mit Empathiereflex statt Tötungsreflex allerdings. Nicht dem langweiligen Macho oder rigiden Patriarchen. Und wenn wir Frauen nicht handeln tragen wir mit Verantwortung an dem, was passieren wird. Wenn wir das ausgediente Spiel weiter laufen lassen.Und was wir alle genau kommen sehen können, wenn wir die Augen nicht zukneifen. Weil die Fatamorgana Parship oder Dating dann platzt. Und wir ziehen das zuckergussüberzogene Trugbild nunmal der Geröllwüste der Realität vor. Die Männer müssen lernen wie sie mit echten Frauen in Verbindung treten. Und nicht mit www- oder App-Barbie oder der idealisierten Version ihrer Mutter, von der sie online träumen.

Daniela Pieper, Hannover 2018
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